November 16

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Alt, treu, zuverlässig und zu schade zum Wegwerfen

By Olaf Buwen

November 16, 2023


  • In einer Welt, in der technologische Innovationen sich in atemberaubendem Tempo entfalten, gibt es sie noch: die alten, treuen Weggefährten in Form von Laptops, die uns über Jahre hinweg begleitet haben. Sie mögen nicht mehr die schnellsten oder schicksten Geräte sein, doch ihre Zuverlässigkeit und bewährte Leistung machen sie zu wertvollen Besitztümern. Anstatt diese loyalen Begleiter voreilig auszumustern, lohnt es sich, ihnen ein zweites Leben zu schenken. In diesem Artikel beleuchten wir, wie ein scheinbar veralteter Laptop durch die Installation von Ubuntu 22.04 neues Leben eingehaucht bekommt und somit eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung für den alltäglichen Gebrauch darstellt.

Ist das wirklich sinnvoll?

Die Frage, ob es sinnvoll ist, ein älteres Gerät mit Ubuntu 22.04 neu zu beleben, hängt stark von den spezifischen Hardwaremerkmalen und der Kompatibilität ab. Beginnen wir mit den Grundlagen: Ubuntu 22.04 ist bekannt für seine geringeren Systemanforderungen im Vergleich zu Windows 11. Wichtig ist ein 64-Bit-Prozessor, mindestens 2.0 GHz mit 2 Kernen, 4 GB Arbeitsspeicher und 25 GB Speicherplatz auf der Festplatte. Diese Anforderungen sind für die meisten Laptops ab 2018 erfüllbar.

Ein entscheidender Schritt in der Installation ist die Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks mit der Ubuntu-ISO-Datei. Programme wie Rufus oder Etcher sind hierbei hilfreich, wobei darauf geachtet werden muss, dass alle Daten auf dem USB-Stick während des Prozesses gelöscht werden. Nachdem das Installationsmedium bereit ist, muss die Boot-Priorität im BIOS-Menü angepasst werden, um von USB zu starten. Dies erfordert oft das Betreten des BIOS über spezifische Tastenkombinationen, wie F2, F10, F12 oder die Entf-Taste.

Ein häufiges Problem bei der Installation von Ubuntu auf älteren Geräten ist die Handhabung von GRUB, dem Bootloader. Probleme beim Booten können oft auf GRUB-Probleme hinweisen, die mithilfe des Boot Repair Tools behoben werden können. Dieses Tool ist besonders nützlich, um GRUB zu reparieren und auf die Boot-Dateien des Betriebssystems zu verweisen.

Bei Laptops aus dem Jahr 2018 oder früher ist es auch wichtig, zwischen Legacy BIOS und UEFI zu unterscheiden. Viele ältere Systeme unterstützen UEFI nicht standardkonform, was die Installation im Legacy-Modus oft erleichtert. Wenn das System im BIOS-Modus installiert ist, verwendet der Ubuntu-Installer GPT-Partitionierung, was manchmal eine leere EFI-Systempartition zur Folge hat. Zudem ist eine kleine, unformatierte Partition mit dem bios-grub-Flag erforderlich, um eine erfolgreiche Installation im MBR/BIOS-Modus mit GPT-Partitionen durchzuführen.

Schließlich kann es sinnvoll sein, eine leichtere Version von Ubuntu zu wählen, insbesondere für Geräte, die nicht den vollen Umfang der Systemanforderungen von Ubuntu 22.04 erfüllen. Versionen wie Lubuntu, Xubuntu, Ubuntu MATE oder Budgie sind ressourcenschonender und oft besser für ältere Hardware geeignet.

Am Ende ist die Installation von Ubuntu 22.04 auf einem älteren Laptop durchaus sinnvoll, wenn die Hardwareanforderungen erfüllt sind und man bereit ist, sich mit möglichen Herausforderungen wie GRUB-Problemen und BIOS-Einstellungen auseinanderzusetzen. Dieses Vorgehen kann nicht nur die Nutzungsdauer des Geräts verlängern, sondern bietet auch eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zur Neuanschaffung.

Bahnhof, Abfahrt, Kofferklau?

Steht man das erste Mal vor der Aufgabe, ein Betriebssystem wie Ubuntu zu installieren, kann dies anfangs so verwirrend wirken wie ein hektischer Bahnhof. Doch keine Sorge, wir navigieren dich Schritt für Schritt durch diesen Prozess, so dass du dich nicht verloren fühlst.

Zuerst ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren. Linux und speziell Ubuntu sind dafür bekannt, benutzerfreundlich und zugänglich zu sein. Du brauchst keine tiefgehenden technischen Kenntnisse, um die Installation durchzuführen. Es ist wie eine Zugfahrt: Sobald du im richtigen Zug sitzt, führt dich der Weg fast von selbst.

Bevor wir in die technischen Details einsteigen, hier ein paar grundlegende Tipps:

  1. Informiere dich: Lies dich in das Thema ein. Du machst das bereits großartig, indem du diesen Artikel liest!
  2. Datensicherung: Bevor du beginnst, sichere wichtige Daten von deinem Laptop. Bei der Installation eines neuen Betriebssystems kann es vorkommen, dass Daten verloren gehen.
  3. Vorbereitung ist alles: Stelle sicher, dass du alles Nötige zur Hand hast – einen USB-Stick, eine stabile Internetverbindung und etwas Zeit.
  4. Keine Angst vor Fehlern: Es ist völlig normal, dass nicht alles sofort klappt. Jeder Fehler ist eine Lernchance.

Im nächsten Abschnitt werden wir die eigentlichen Installationsschritte durchgehen. Denke daran, dass dieser Prozess einer Reise gleicht: Es gibt einen Startpunkt, einen Weg und ein Ziel. Der Weg ist vielleicht neu, aber mit der richtigen Anleitung kommst du sicher ans Ziel, ohne unterwegs dein Gepäck zu verlieren.

Ready, Steady, Go!

Hier sind die vorbereitenden Schritte für die Installation von Ubuntu 22.04:

  1. Daten sichern: Bevor du etwas unternimmst, solltest du alle wichtigen Daten von deinem Laptop sichern. Dies kann auf eine externe Festplatte, einen USB-Stick oder in die Cloud erfolgen. Es ist wichtig, dass du eine Kopie all deiner wichtigen Dokumente, Fotos und anderen Dateien hast, falls während der Installation etwas schiefgeht.
  2. Ubuntu-Installer herunterladen: Besuche die offizielle Ubuntu-Webseite und lade die neueste Version von Ubuntu 22.04 herunter. Die Datei wird als ISO-Abbild bereitgestellt, das für die Installation benötigt wird.
  3. Bootfähigen USB-Stick erstellen: Nachdem du das ISO-Abbild heruntergeladen hast, benötigst du ein Programm wie Rufus (für Windows) oder Etcher (für Linux und macOS), um einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen. Denke daran, dass alle Daten auf dem USB-Stick gelöscht werden, also stelle sicher, dass keine wichtigen Daten darauf sind.
  4. BIOS/EFI vorbereiten: Starte deinen Laptop neu und betrete das BIOS/EFI-Setup, indem du während des Startvorgangs die dafür vorgesehene Taste drückst (häufig F2, F10, F12 oder Entf). Hier musst du die Boot-Priorität so einstellen, dass der Laptop von USB bootet. Wenn dein System UEFI verwendet, stelle sicher, dass der Secure Boot-Modus deaktiviert ist, da dieser die Installation von Nicht-Windows-Betriebssystemen blockieren kann.

Sobald diese Schritte abgeschlossen sind, bist du bereit für die eigentliche Installation von Ubuntu, die wir im nächsten Abschnitt durchgehen werden.

Nachdem die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, steht nun der spannende Moment bevor: das Booten von Ubuntu 22.04 von deinem USB-Stick. Stelle dir diesen Moment wie das Betreten eines neuen, unbekannten Zimmers vor – voller Neugier und vielleicht ein bisschen Unsicherheit, aber auch mit der Vorfreude auf etwas Neues.

  1. Bootvorgang: Sobald der Laptop mit dem eingesteckten USB-Stick hochfährt, beginnt das Abenteuer. Wenn alles gut läuft, erkennt dein Laptop den Stick automatisch und startet Ubuntu. Falls nicht, kannst du das Boot-Menü durch Drücken einer spezifischen Taste (oft F2, F10, F12 oder Entf) beim Starten aufrufen. Wähle hier den USB-Stick als primäres Boot-Medium aus. Es ist ein wenig wie die Wahl des richtigen Zuges auf einem Bahnhof – einmal den richtigen ausgewählt, bringt er dich an dein Ziel.
  2. Live-Umgebung: Nach dem Bootvorgang erscheint ein Bildschirm, der dir die Wahl lässt: Ubuntu „ausprobieren“ oder „installieren“. Wenn du „ausprobieren“ wählst, lädt Ubuntu in einer Live-Umgebung. Das ist eine fantastische Möglichkeit, um einen ersten Eindruck von Ubuntu zu gewinnen, ohne es auf deinem Laptop zu installieren. Du kannst mit der Software herumspielen, das Internet durchstöbern und die allgemeine Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit deines Laptops mit Ubuntu testen. Es ist wie eine Probefahrt mit einem Auto, bevor du dich entscheidest, es zu kaufen.
  3. Erste Benutzererfahrung: Einmal in der Live-Umgebung, wirst du bemerken, wie unterschiedlich Ubuntu im Vergleich zu Windows aussieht und sich anfühlt. Ubuntu verwendet die GNOME-Desktop-Umgebung, die sich durch eine klare und moderne Oberfläche auszeichnet. Anstelle eines Startmenüs wie bei Windows findest du eine Aktivitäten-Übersicht, die Zugriff auf deine Anwendungen, geöffnete Fenster und Arbeitsbereiche bietet. Die Systemeinstellungen und der Dateimanager sind einfach und intuitiv zu bedienen, was den Übergang von Windows zu Ubuntu erleichtert. Während einige Unterschiede offensichtlich sind – wie das Layout und die Art und Weise, wie Fenster und Anwendungen verwaltet werden – wirst du feststellen, dass viele Grundfunktionen ähnlich sind. Das Surfen im Internet, das Bearbeiten von Dokumenten und das Ansehen von Medien sind Aufgaben, die du in Ubuntu genauso leicht erledigen kannst wie in Windows.

Feuer frei!

Nachdem wir uns mit der Live-Umgebung vertraut gemacht haben, ist es an der Zeit, Ubuntu tatsächlich zu installieren. Dieser Prozess kann mit einer sorgfältigen Choreografie verglichen werden, bei der jeder Schritt Bedeutung hat und zum Erfolg beiträgt.

  1. Partitionierung: Eine der ersten Entscheidungen, die du treffen musst, betrifft die Partitionierung der Festplatte. Hier hast du die Wahl, Ubuntu neben einem bestehenden Betriebssystem zu installieren oder die gesamte Festplatte für Ubuntu zu verwenden. Wenn du dich für eine Neuinstallation entscheidest, löscht Ubuntu alle vorhandenen Daten auf der Festplatte. Bei der Installation neben einem bestehenden Betriebssystem kannst du den verfügbaren Speicherplatz zwischen den beiden Betriebssystemen aufteilen.
  2. Softwareauswahl: Ubuntu bietet zwei Hauptinstallationsarten: eine normale und eine minimale Installation. Die normale Installation umfasst einen Webbrowser, Dienstprogramme, Büroanwendungen, Spiele und Medienplayer. Die minimale Installation hingegen enthält nur einen Webbrowser und grundlegende Dienstprogramme. Diese Wahl hängt von deinen Bedürfnissen und dem verfügbaren Speicherplatz ab.
  3. Netzwerkeinstellungen: Während der Installation hast du die Möglichkeit, dein WLAN oder ein anderes Netzwerk einzurichten. Dies ist besonders nützlich, wenn du während der Installation Aktualisierungen herunterladen möchtest. Eine Netzwerkverbindung ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um die Installation abzuschließen.
  4. Benutzerkonto einrichten: Hier wirst du aufgefordert, Informationen für dein persönliches Benutzerkonto einzugeben. Dies umfasst deinen Namen, den gewünschten Benutzernamen, ein Passwort und optional den Namen deines Computers. Dieses Konto wird dein Hauptkonto auf Ubuntu sein, mit dem du dich anmeldest und das System verwendest.
  5. Zeitzone einstellen: Wähle deine Zeitzone aus, um sicherzustellen, dass Datum und Uhrzeit korrekt eingestellt sind. Ubuntu erkennt in der Regel automatisch die richtige Zeitzone, basierend auf deinem Standort, aber du kannst sie auch manuell einstellen.
  6. Installationsprozess: Nachdem du alle erforderlichen Informationen eingegeben hast, beginnt Ubuntu mit der Installation. Dieser Prozess kann je nach Leistung deines Computers einige Zeit in Anspruch nehmen. Währenddessen kannst du dich über die Funktionen und Anwendungen von Ubuntu informieren, die auf dem Bildschirm angezeigt werden.
  7. Abschluss der Installation: Sobald die Installation abgeschlossen ist, wirst du aufgefordert, deinen Computer neu zu starten. Entferne den USB-Stick, bevor der Laptop neu startet, damit er direkt von der Festplatte und nicht mehr vom USB-Stick bootet.
  8. Erster Start: Nach dem Neustart wirst du aufgefordert, dich mit deinem Benutzernamen und Passwort anzumelden. Herzlichen Glückwunsch, du bist jetzt ein stolzer Ubuntu-Benutzer!

Was tun, wenn’s brennt?

Die Installation von Ubuntu auf älterer Hardware kann manchmal Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn es um spezialisierte Hardwarekomponenten wie Fingerabdruckscanner oder spezifische Kameramodelle geht. In vielen Fällen erkennt und unterstützt Ubuntu die meiste Hardware direkt nach der Installation. Es gibt jedoch Situationen, in denen zusätzliche Treiber erforderlich sind, um die volle Funktionalität zu gewährleisten.

  1. Treiberprobleme: Bei älteren Geräten kann es vorkommen, dass bestimmte Komponenten nicht sofort funktionieren, weil Ubuntu die entsprechenden Treiber nicht standardmäßig beinhaltet. Dies betrifft häufig spezielle Hardware wie Fingerabdruckscanner oder bestimmte WLAN-Adapter.
  2. Installation zusätzlicher Treiber: Für viele dieser Probleme gibt es Lösungen in Form von Treibern, die nachträglich installiert werden können. Diese befinden sich oft in den Ubuntu-Repositories oder können von den Webseiten der Hardware-Hersteller heruntergeladen werden. Beachte jedoch, dass die Installation solcher Treiber ein tieferes Verständnis des Betriebssystems erfordern kann.
  3. Community und Support: Einer der großen Vorteile von Ubuntu ist die aktive Community und die Verfügbarkeit von Online-Ressourcen. Viele Probleme wurden bereits von anderen Nutzern erlebt und gelöst. Foren, Anleitungen und FAQs können hier eine wertvolle Hilfe sein.
  4. Seltene Fälle: Es ist wichtig zu betonen, dass solche Probleme eher die Ausnahme als die Regel sind. Die meisten Nutzer haben keine größeren Schwierigkeiten bei der Installation und Nutzung von Ubuntu auf älteren Geräten.
  5. Abwägung des Aufwands: In einigen Fällen kann es vorkommen, dass der Aufwand, spezielle Hardware zum Laufen zu bringen, den Nutzen übersteigt. Hier muss individuell entschieden werden, ob eine Lösung angestrebt wird oder ob auf bestimmte Funktionen verzichtet werden kann.

Viel Spaß!

Herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft, deiner alten Hardware durch die Installation von Ubuntu ein verlängertes Leben zu schenken. Du bist nun Teil einer spannenden Welt, in der sich Flexibilität und Freiheit mit Stabilität und Sicherheit verbinden.

Ich wette, dass du nach einer gewissen Einarbeitungszeit feststellen wirst, dass du nichts aus deiner alten Windows-Welt vermisst. Ubuntu bietet eine Fülle von Möglichkeiten, angefangen bei einer großen Auswahl an Software bis hin zu einer Community, die immer bereit ist, zu helfen und zu unterstützen.

Willkommen in der Welt der Linux-Benutzer! Du hast einen mutigen Schritt in eine Welt voller neuer Möglichkeiten gemacht. Bereite dich darauf vor, vielleicht von deinem Umfeld als „Nerd“ tituliert zu werden – aber das ist ein Titel, den du mit Stolz tragen kannst. Es bedeutet, dass du bereit bist, über den Tellerrand hinauszublicken und neue Wege zu gehen.

Linux ist nicht nur ein Betriebssystem; es ist eine Reise des Lernens und Entdeckens. Du wirst Fähigkeiten entwickeln, von denen du nicht einmal wusstest, dass du sie besitzt, und eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten finden, die ihre Erfahrungen und Kenntnisse gerne teilen.

Also, viel Spaß auf deiner neuen Reise mit Ubuntu! Erkunde, experimentiere und genieße die Freiheit und Flexibilität, die Linux zu bieten hat. Wer weiß, vielleicht wirst du bald derjenige sein, der anderen bei ihren ersten Schritten in der Linux-Welt hilft.

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